Was fressen denn Kaninchen???
Eigentlich kann man sich diese Frage immer gut beantworten, indem man gedanklich einen Blick auf die Wildkaninchen wirft. Richtig! Frischfutter in Form von Wiesengrün, Wildkräutern, Gräser, Knospen, Zweige und zu geringem Anteil auch Saaten und Gemüse. Nicht zu einer tiergerechten Ernährung gehören die meisten Leckerchen, welche im Fachhandel angeboten werden! Knabberstangen, Joghurtdrops, Nagergebäck und ähnliche Knabbereien enthalten oft viel Zucker und Getreide und schädigen damit die Verdauung.
Wiese / Heu
Das natürlichste Nahrungsmittel für Kaninchen ist sicher Wiese. Im Sommer kann es nach langsamer Gewöhnung in großen Mengen angeboten werden. Da Wiesengrün gerade in den Wintermonaten nicht unbegrenzt angeboten werden kann, ist die Alternative Heu. Heu muss immer unbegrenzt zur freien Aufnahme und täglich frisch angeboten werden. Das ist sowohl wichtig für den Abrieb der Zähne als auch für die gesunde Verdauung der empfindlichen Kaninchen.
Gemüse
Neben Grünfutter aus dem Supermarkt wie Möhrengrün, Kohlsorten, Kohlrabiblätter, Salate, Küchenkräutre und Co kann einige Male die Woche auch Knollengemüse wie Möhren, Fenchel, Broccoli, Pastinake, Blumenkohl usw gereicht werden. Sollte aber nicht Hauptbestandteil der Nahrung sein und Vorsicht vor der gut gemeinten Verfütterung der täglichen Möhre...
Gräser, Kräuter und Blüten stehen im Sommer täglich auf dem Speiseplan, im Winter werden sie getrocknet verfüttert - sie sind ein wichtiger Protein- und Vitaminlieferant für unsere Kaninchen.
Trockenfutter / Strukturfutter
Mit Trockenfutter sind hier getrocknete Blätter, Kräuter und Blüten gemeint. Grundsätzlich schlecht oder auch schädlich sind alle in Form gepressten Futtersorten da sie oft viel zu viel Getreide, Zucker, Farbstoffe und künstliche Vitamine enthalten. Außerdem kann ein Kaninchen ein in Form gepresstes Futter nicht mehr selektieren wie es ursprünglich seiner Art entspricht. Ein gutes Trockenfutter kann den Speiseplan unserer Fellnasen sinnvoll ergänzen und die tägliche Ration an Abwechslung und Nährstoffen sicherstellen.
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Wasser
Frisches Wasser sollte immer in einer guten Tränke mit Stiftnippel (nicht mit Kugel) oder im Napf zur freien Verfügung gestellt werden.
Eine zusätzliche Vitamingabe, Salzlecksteine und Kalksteine sind nicht erforderlich!
Frischfutterliste
Gemüse
Blattspinat: Wegen des hohen Oxalsäureanteils nur in geringen Mengen verfüttern!
Blumenkohl :Nach Gewöhnung zu verfüttern
Broccoli: Nach Gewöhnung gut zu verfüttern
Chicoree: Nur die inneren Blätter anbieten.
Endivien: Hoher Gehalt an Mineralstoffen wie Kalium, Phosphor, Kalzium und Eisen sowie Vitamin A,B und C, enthält Inulin, dieses wirkt galle- und harntreibend sowie appetitanregend.
Fenchelknollen: Knollen und Grün dürfen verfüttert werden, gut verträglich bei Verdauungsbeschwerden, hoher Mineralund Vitaminanteil, kann den Urin verfärben.
Grünkohl: Ist reich an verschiedenen Vitaminen und Mineralien, er ist als gesundes Winterfutter einzustufen. Achtung, langsame Gewöhnung
Gurken: Alle gängigen Gurkenvarianten können ab und zu verfüttert werden.
Kohlrabi: Blätter und Knolle
Salat: Kann verfüttert werden, ist aber wegen der teils hohen Schadstoffgehalte nicht unbedingt zu empfehlen.
Kürbis: Alle für den Menschlichen Verzehr geeigneten Kürbisarten dürfen verfüttert werden.
Mangold: Wegen des hohen Oxalsäureanteils nur in geringen Mengen verfüttern!
Möhren: Können mit Grün verfüttert werden (Grün ist stark Kalziumhaltig!), gutes Winterfutter, kann den Urin orange verfärben
Pastinaken: Gutes Winterfutter
Paprika: Strunk entfernen dieser enthält Solanin, Paprika enthalten viel Vitamin C
Petersilienwurzel: Hochwertiges Winterfutter
Radieschenblätter: Die Blätter werden gern gefressen.
Rote Beete: Wegen des hohen Oxalsäureanteils nur in geringen Mengen verfüttern, Kot und Urin verfärben sich rot!
Stangen- und Knollensellerie: Ist gutes Winterfutter
Steckrübe, Kohlrübe , Bodenrübe, Bodenkohlrabi Nahrhaftes und Vitaminhaltiges Wintergemüse
Topinambur: Die gesamte Pflanze (Blätter, Blüten, Knollen)
Zuckermais: (Kolben) Maisblätter sind frisch und getrocknet lecker und gesund (ungespritzt). Maiskolben enthalten sehr viel Stärke und sollten nur selten verfüttert werden.
Unverträgliches Gemüse
Unverträglich meint: Diese Futtermittel können bei Verzehr größerer Mengen zu Gesundheitsschädigungen führen.
Zwiebelgewächse, Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Bohnen), Kartoffeln enthalten im Rohzustand schlecht verdauliche Stärke,
Rettich und Radischen sind etwas zu scharf durch die enthaltenen Senfölglykoside, die Blätter dürfen mitverfüttert werden,
Rhabarber enthält zu viel Oxalsäure und wird als schwach giftig eingestuft.
Zuckerrüben enthalten viel zu viel Zucker und sollten nicht verfüttert werden.
Avocados sind absolut unverträglich.
Obst
Nur 2-3 x die Woche in kleinen Mengen verfüttern
Ananas: Wurde früher beim Fellwechsel eingesetzt um mögliche Haarballen im Magen abzuführen.
Apfel: wird gerne genommen
Bananen: sehr selten in kleinen Mengen geben
Birnen: selten geben, können zu Durchfall führen
Erdbeeren: Blätter können mit verfüttert werden
Weintrauben: ohne Kern, Schale enthält viel Gerbsäure
Zuckermelone: selten geben, nur als Leckerchen
Unverträgliches Obst
Unverträglich meint: Diese Obstsorten können bei Verzehr größerer Mengen zu Gesundheitsschädigungen führen.
Steinobst wie Kirschen, Pfirsich, Pflaume, Nektarine, Mirabelle etc. enthalten zu viel Zucker und können in größeren Mengen zusammen mit Wasser zu starkem Durchfall führen.
Grünfutter = Kräuter, Blätter, Blüten
Basilikum: Wirkt krampflösend, appetitanregend, beruhigend.
Beifuß: gewöhnlicher hohen Thujongehalt, selten geben
Beinwell: Hoher Proteingehalt, wird lieber getrocknet gefressen
Borretsch: Wirkt bei massivem Verzehr Leberschädigend, ist aber ein gutes Beifutter
Breitwegerich: Wirkt entzündungshemmend, lindert Verdauungsbeschwerden
Brennnessel: wirkt harntreibend
Brunnenkresse: Enthält atemwegsreizende Senfölglykoside, nur in kleinen Mengen anbieten
Dill: Enthält viele Vitamine, wirkt Appetitanregend, behebt Magenverstimmungen und ist krampflösend.
Echinacea: Sonnenhut Stärkt angeblich die Abwehrkräfte.
Gänseblümchen
Giersch: frisch"Gewöhnlicher Giersch" schmeckt ein wenig nach Petersilie. Vorsicht giftiger Doppelgänger: Taumel-Kälberkropf , Unterscheidungsmerkmal: Stängel rot gefleckt und borstig.
Gras/Wiese: langsam an frisches Gras gewöhnen, dann darf es bedenkenlos immer angeboten werden.
Grünes Getreide: Die grünen Halme ohne Ähren verschiedener Getreidesorten wie Hafer, Weizen, Gerste,
Roggen, Hirse eignen sich ebenfalls als Grünfutter frisch und getrocknet.
Haselnussblätter: Kaninchen lieben Haselnuss!
Hibiskus: Blätter und Blüten dürfen frisch und getrocknet angeboten werden.
Hirtentäschelkraut: Nicht an schwangere Tiere verfüttern,wirkt wehenfördernd.
Huflattich: Wirkt entzündungshemmend, kann in großen Mengen zu Leberschäden führen.
Johannisbeerblätter
Kamille: Wirkt positiv bei Verdauungsbeschwerden und Atemwegserkrankungen - auch als Tee
Kerbel: Als Futterpflanze geeignet sind der Wiesen-Kerbel und der Gartenkerbel
Klee: Grade junger Klee wirkt in großen Mengen stark Aufgasend und bei übermäßigem Verzehr kann es zu Durchfall kommen, langsam gewöhnen.
Kornblumenblüten
Liebstöckel: Maggikraut Wirksam bei Nieren- und Magenleiden, wirkt Abtreibend
Löwenzahn: mit Wurzel und Kraut Wirkt harntreibend, kann den Urin rötlich verfärben.
Luzerne: Durch den hohen Eiweißanteil bindet Luzerne Kalzium im Körper. Frische Luzerne allerdings ist eine hochwertigeFutterpflanze
Majoran: Die Blüten enthalten bis zu 4% ätherische Öle.
Malve: Quirlmalven sind ebenfalls gute Futterpflanzen.
Melisse (Zitronenmelisse
Oregano: Wirkt bei Darmbeschwerden, hilft angeblich bei Kokzidiose
Petersilie: Nicht an schwangere Tiere verfüttern, wirkt wehenfördernd
Pfefferminzblätter: Wirkt entkrampfend (hilfreich zu Unterstützung bei Magen/Darmbeschwerden), wirkt durchblutungsfördernd und regt die Gallensekretion an.
Ringelblumenblüten
Rosenblätter: Die stachellosen Blätter und Blüten aus dem eigenen Garten können gern als Leckerchen angeboten werden
Rosmarin: Wegen des hohen Anteils an ätherischen Ölen und Gerbstoffen nur selten in kleinen Mengen anbieten.
Schafgarbe: Vorsicht giftiger Doppelgänger, die grünen Blätter von GefleckterSchierling und Rainfarn sind unverträglich. Unterscheidungsmerkmal: die Giftpflanzen riechen unangenehm, Schafgarbe riecht aromatisch.
Sonnenblumen: Ganze Pflanze, Kerne nur wenig
Spitzwegerich: Wirkt entzündungshemmend, lindernd Verdauungsbeschwerden, hilft als Tee bei Erkältungskrankheiten, bei Nieren und Blasenproblemen.
Thymian: Wegen des hohen Anteils an ätherischen Ölen sollte Tymian nur in kleinen Mengen gegeben werden.
Vogelmiere: Vorsicht giftiger Doppelgänger: Acker-Gauchheil, Wiesenbärenklau
Kleiner Wiesenknopf: Angeblich hoher Vitamin C Gehalt
Wiesensalbei: Dieser ist besser verträglich als Küchensalbei
Wilde Möhre: Die ganze Pflanze mit Wurzel kann verfüttert werden.
Zweige
Apfelbaum, Birke, Birnenbaum, Buche, Fichte, Haselnuss, Johannisbeerbusch, Heidelbeerbusch, Kiefer
Unverträglich: Thuja, Zypressen, Kastanien und Eibe sind giftig.
Giftiges
Aloe Vera, Alpenveilchen, Amaryllis, Azalee, Berglorbeer, Bittersüßer Nachtschatten, Blauregen, Bocksdorn, Bohnen, Buchsbaum, Buschwindröschen, Christrose, Christusdorn, Efeu, Eibengewächse, Einblatt, Eisenhut, Essigbaum, Farne, Fensterblatt, Fingerhut, Gartenwicken, Geranien, Ginster, Goldregen, Hartriegel, Heckenkirsche, Herbstzeitlose, Holunder, Hundspetersilie, Hyazinthe, Jakobsgreiskraut, Kalla, Kartoffelkraut,
Kirschlorbeer, Lebensbaum, Liguster, Lilien, Lonicera, Lupine, Maiglöckchen, Mistel, Narzissen, Oleander, Osterglocke, Primel, Rebendolde, Sauerklee, Schierling, Schneebeere, Schneeglöckchen, Sommerflieder, Tollkirsche, Wacholder, Wolfsmilchgewächse (alle), Wunderstrauch, Zypressenwolfsmilch.